Hallo meine Lieben und erstmal vielen Dank für die vielen lieben und witzigen Kommentare zu meinem Deckenprojekt. Da ich offensichtlich doch nicht völlig unnormal bin, was Häkeln an seltsamen Orten betrifft, plädiere ich für die Gründung einer Häkelguerillagruppe - Häkeln in ungewöhnlichen Situationen. Mir schweben da Bilder in der Kassenschlange im Supermarkt vor, auf dem Zahnarztstuhl, in der Oper, beim Friseur, im Auto (danke liebe Anna:))....ach, die Auswahl ist unendlich und Vorschläge nehme ich natürlich gerne entgegen.
Noch ist die Decke nicht fertig und bisher bin ich auch nicht sonderlich weit, aber diesmal habe ich wirklich vor, dranzubleiben. Am meisten graut es mir offen gestanden vorm Zusammennähen, solche Arbeiten schiebe ich gerne seeeeehr lange vor mir her.
Die Farbauswahl war eigentlich schnell getroffen. Ich liebe Beerentöne in allen Schattierungen und sie passen zu fast allem. Außerdem wurde mir die Entscheidung durch die tolle Auswahl im Wollgeschäft noch leichter gemacht. Mein zweiter Favorit wären Mint- und Türkistöne gewesen, aber da gab es einfach keine so breite Farbpalette.
Und da ich auch nach der Anleitung gefragt wurde, versuche ich mich hier in einem kleinen Häkeltutorial.
Eigentlich habe keine besonders anspruchsvolle oder ausgefallene Variante gemacht, aber diese Grannyform ist neben dem klassischen Quadrat immer wieder meine absolute Lieblingsform und sie geht ganz einfach.
Man startet mit einem Luftmaschenring aus 6 Maschen. Die erste Reihe ist ein Ring aus 6 Popcornmaschen, die gehen so:
Man häkelt ein Stäbchen, lässt die Schlaufe vor dem endgültigen Zusammenhäkeln auf der Nadel. Dann macht man noch zwei Stäbchen nicht ganz zuende, so dass man vier Schlaufen auf der Nadel hat. Diese vier Schlaufen häkelt man dann zusammen.
In der ersten Reihe wie gesagt 6 Popcornmaschen mit jeweils zwei Luftmaschen dazwischen.
Die zweite Reihe besteht auch aus Popcornmaschen, und zwar in jedem Zwischenraum zwei mit wieder jeweils zwei Luftmaschen dazwischen.
In der dritten Reihe muss es eckig werden. Dazu mache ich die Ecken mit drei doppelten Stäbchen. Hier die hoffentlich einigermassen verständliche Anleitung:
Man macht erstmal zwei Schlingen um die Nadel. Dann zieht man den Faden einmal untendurch und hat dann insgesamt vier Schlaufen auf der Nadel. Nun wird nur durch die ersten beiden Schlaufen gehäkelt, dann der Faden noch einmal geholt und durch die nächsten beiden Schlaufen gehäkelt. Es bleiben noch zwei Schlaufen auf der Nadel, die zusammengehäkelt werden.
Also, die Ecken bestehen aus jeweils drei doppelten Stäbchen, dazwischen kommen zwei Luftmaschen. Die geraden Zwischenräume häkle ich mit jeweils drei normalen Stäbchen. Ich mache immer nur an den Ecken Luftmaschen, aber jeder häkelt unterschiedlich und bei manchen wird das dann vielleicht zu eng - einfach ausprobieren.
Die letzte Reihe ist dann ganz einfach - in jeden Zwischenraum drei Stäbchen, an den Ecken immer zwei Luftmaschen dazwischen. Und wieder, wer noch Luftmaschen dazwischen braucht, einfach dazuhäkeln.
Ich hoffe, ich konnte das jetzt einigermaßen verständlich erklären. Aber da das ja keine absolut geheime und weltsensationell neue Granny ist, gibt es im Netz sicher einige gute Anleitungen für die verschiedenen Maschen. Ich finde Anleitungen mit Häkelschrift immer recht hilfreich, aber zeichnen wollte ich nun nicht auch noch.
Die gelbe Häkelnadel im Bild ist übrigens die allererste Häkelnadel meines Lebens. Mit ihr habe ich als Sechsjährige von meiner Mutter Häkeln gelernt und seitdem hat sie mich immer begleitet. Es war damals schon die alte Nadel aus den Jugendtagen meiner Mutter, zu ihrer Zeit absolut progressiv mit Plastikgriff, hui. Ein echtes Vintageteil!
Und damit man dabei nicht die Nerven verliert, das hier nicht vergessen.
Viel Spass beim Häkeln wünscht Euch
Karin