Sonntag, 22. November 2015

Sonntagsoffenbarungen


Ach ja, der Sonntag, da war doch was, da gab's doch vor meiner langen Blogpause immer einen Sonntagsgruß. Aber da ich mich hier gerade immer noch wie ein absoluter Neuling bewege und auch noch gar nicht weiß, ob ich es weiterhin schaffe, hier allsonntäglich ein kleines Grüßle abzusetzen ich will aber, ich will, gibt es heute mal was, was ich eigentlich nie machen wollte - 10 facts about me. Oder vielleicht erst mal besser nur fünf, wir wollens ja nicht gleich am Anfang wieder übertreiben.

1 obwohl ich selbst unwahrscheinlich gerne fotografiere, hasse ich es, fotografiert zu werden, deswegen existieren fast keine Fotos von mir. Eigentlich finde ich mich gar nicht so unansehnlich, aber auf Fotos sehe ich meiner Meinung nach immer absolut daneben aus und inzwischen verkrampfe ich schon so, wenn eine Kamera auf mich gerichtet ist, dass das sowieso nix wird.

2 schöne Dinge bedeuten mir sehr viel, ich freue mich über unseren Hausumbau vor inzwischen fast eineinhalb Jahren immer noch jeden Tag wie Bolle, richte total gern ein, dekoriere mit Leidenschaft und könnte ein Vermögen in Möbel und schönen Firlefanz investieren. Mein Klamottenfimmel ist legendär. Aber es ist mir völlig egal, mit welchem Auto ich fahre, Hauptsache es springt an und ist billig im Unterhalt.

3 und wenn wir schon beim Auto sind: Ich fluche extrem viel beim Autofahren und rege mich total schnell auf, über zu langsame Autos vor mir, über zu nah auffahrende Autos hinter mir, über sinnlose Umleitungen, zu kurze Ampelphasen, nicht vorhandene Parklücken, ach, über alles. Geduld gehört sowieso nicht zu meinen größten Stärken und im Auto kommt das am meisten zu Tage. Meinen Nerven zuliebe lege ich deswegen so viele Wege wie möglich mit dem Fahrrad zurück.

4 und trotz aller Liebe zu schönen Klamotten: Ich kann mich nicht schminken, ich verschmier sofort alles und Haarstyling bekomme ich auch nicht hin. Total peinlich war, als wir mal zu einer 60s-Party eingeladen waren und ich der Meinung war, unbedingt mit einem schicken schwarzen Lidstrich erscheinen zu müssen. Ich musste so viele Male alles wegwischen und Neuversuche starten, dass ich am Ende ohne Lidstrich auf die Party ging - aber mit so rot verquollenen Augen, wie ich hätte eine Woche am Stück geheult. Deswegen sieht man mich maximal mit Wimperntusche und die Haare habe ich meistens irgendwie zusammengewurstelt.


5 obwohl ich schon in den fortgeschrittenen Vierzigern bin, liebe ich es, herumzualbern wie ein Teenie. Abende mit meinen Freundinnen arten regelmäßig in Kicher- und Gackerorgien aus, oh Mann, eigentlich gut, dass wir da immer unter uns sind. Manchmal frage ich mich wirklich, ob ich jemals so richtig erwachsen werde.
 




So, das waren jetzt ein paar Peinlichkeiten über mich, vielleicht wollt ihr mir ja auch ein bisschen über euch erzählen. So oder so wünsche ich euch einen wunderschönen Sonntag, hier kam gestern doch glatt das erste bisschen Schnee vom Himmel, hach, ich mag das ja.

xxx

Karin





Dienstag, 17. November 2015

Frisch aus dem Dornröschenschlaf


Tja, ich glaub es selbst kaum, aber mich gibt's auch noch. Und da ich selbst kaum noch weiß, wie diese große Blogpause zustandekam, hier eine kurze Zusammenfassung: Ende Juni bekam ich mehr oder weniger aus heiterem Himmel eine Krankheitsdiagnose, die mich ziemlich aus der Bahn warf. Da man sich auf das deutsche Gesundheitssystem aber doch noch verlassen kann, lag ich eine gute Woche später auf dem OP-Tisch. Darauf folgte ein fast schon surrealer Aufenthalt in einer denkmalgeschützten Münchner Innenstadtklinik, wo ich in schattigen Arkadengängen und im verwunschenen Innenhof mit Buchslabyrinth und Springbrunnen meinen persönlichen kleinen Zauberberg durchlebte. Es ist schon seltsam, wie weltentrückt man in solchen Gemäuern als Patient leben kann, und da ich relativ am Anfang auch noch mein Laptop schrottete, war mein Kontakt zur Außenwelt endgültig dahin, ich las, döste und ging spazieren.

Frisch entlassen dachte ich eigentlich, dass nun alles wie vorher weitergeht, offen gestanden war ich fast schon empört, als mir eine Krankschreibung für über zwei Monate mitgegeben wurde. Aber was soll ich sagen, das war auch gut so, zurück im Alltag musste ich nämlich feststellen, dass ich doch ziemlich am Boden war, Schmerzen Schmerzen Schmerzen und alles ging nur seeeehr langsam wieder Richtung normal. Ab und an ein längerer Spaziergang war drin, aber ansonsten lag ich gefühlt den halben Sommer lesend im Liegestuhl hinterm Haus, ihr erinnert euch vielleicht, wir hatten monatelang Temperaturen von über 30°. Das Allerschlimmste war, dass ich nicht aufrecht sitzen konnte, selbst am Tisch essen war ein Problem und am Schreibtisch arbeiten undenkbar.







So ging der Sommer dahin und auf Drängen der Familie buchte ich Ende August doch noch Flüge nach Norwegen, nicht wissend, wie ich eine solche Reise überstehen soll. Im Nachhinein gesehen war das wohl die beste Entscheidung, obwohl ich dort auf viele Wanderungen verzichten musste, die ich eigentlich gerne gemacht hätte. Ganz entgegen unserer eigentlichen Urlaubsgewohnheiten hatten wir zwischendrin sogar für eine Woche ein Haus gemietet, wo ich mich wunderbar erholen konnte. Kurz: Norwegen war grandios und es gibt sicher in nächster Zeit mehr als einen Post über die Reise.

Zurück in München fing die Schule und der Alltag wieder an und obwohl ich noch krank geschrieben war, wollte ich wieder arbeiten, als Freiberuflerin kann ich nicht ewig pausieren. Aber der Weg zurück in den Alltag war anstrengend und schwer und ich merke, dass ich bis heute noch nicht ganz auf der Höhe bin. Wenn man so eine Krankheit durchgemacht hat, wird einem noch mehr bewusst, dass das alles nicht endlos ist und ein gesundes Leben ein zerbrechliches Geschenk ist, das man tunlichst hegen und pflegen sollte.

Deswegen nehme ich mir viel mehr Zeit als vorher, versuche, gesünder zu essen (was mir mit meiner Vorliebe für Süßes nicht immer gelingt), gehe wieder viel regelmäßiger als früher joggen und zum Pilates (außerdem habe ich in der langen Liegephase gehörig zugenommen, was doch sehr an meiner Eitelkeit kratzt) und versuche vor allem nicht mehr, 50 Dinge gleichzeitig zu tun. Auch so eine Spezialität von mir: ich mach mir im Kopf ellenlange to-do-Listen für den Tag, die Woche und hetze diesem unerreichbaren Pensum dann ständig hinterher. Schluss damit, außerdem wird viel öfter nein gesagt als früher.






Auch beim Bloggen habe ich mir die Frage gestellt, ob ich überhaupt zurück kommen will, aber anders als bei Facebook, wo ich mein Konto nach kurzer Zeit wieder gelöscht habe (und das war gar nicht so einfach), musste ich einfach feststellen, dass mir die Bloggerwelt fehlt, der Austausch untereinander, die vielen schönen Anregungen, die Warmherzigkeit, und ja, die Freundschaften, die mittlerweile entstanden sind. Aber die Krankheit hat mich natürlich auch ins Nachdenken gebracht, wie ich weitermachen will. Zu einem rechten Schluss bin ich dabei offen gestanden nicht gekommen, außer, dass ich wohl weiterhin in keine rechte Schublade passe (wie die meisten meiner Lieblingsblogs eigentlich auch), aber mehr über Dinge schreiben will, die mich bewegen, die ich spannend finde und hier (noch) weniger Genähtes, Gekochtes, Gebasteltes auftauchen wird.

In dem Zuge stelle ich übrigens auch nach und nach meinen Dawanda-Shop um, da gibt es jetzt nur noch meine Fotoprints. Ein zweiter für Genähtes und Gestricktes ist allerdings in Arbeit, aber da sich mit der Krankheit auch meine genähten Sachen sehr geändert haben, brauche ich da noch ein bisschen.

Und wer sich wundert, dass ich die ganze Zeit trotzdem auf Instagram aktiv war: das kann man einfach wunderbar mit dem Handy auf dem Liegestuhl liegend machen, während ich  mich zum Bloglesen immer an den Schreibtisch setze, die Bildqualität meines Laptops ist einfach zu mies, da macht der schönste Blog keinen Spaß mehr:)





Das war jetzt doch eine Menge Geschriebenes und eigentlich gäbe es noch so viel zu sagen, aber ich habe ja auch nicht vor, wieder eine so lange Pause zu machen. 
Ich freue mich jedenfalls total, wieder bei euch zu sein und hoffe, ihr freut euch auch ein bisschen über meine Rückkehr. Schreibt mir!

xxx

Karin