Freitag, 15. Juli 2016

der ganz normale Endschuljahreswahnsinn



So, das ist jetzt endlich der Post, den ich schon seit Wochen machen will, der widrige Endschuljahreswahnsinn hielt mich leider davon ab, das hier schon früher zu posten. Ich weiß, die meisten von euch, die Kinder im Schulalter haben, genießen bereits die wohlverdienten Ferien, aber hier in Bayern haben wir noch ein paar Tage vor uns und ich sage euch, ich bin gottfroh, wenn dieses Schuljahr rum ist. Und zwar nicht, weil es für meine Kinder die reine Qual war und sie mehr als ferienreif sind, sondern weil ICH ferienreif bin.






Aber der Reihe nach. Ich gehöre überhaupt nicht zu den Müttern, die mit ihren Kindern in die Schule gehen, im Gegenteil, ich finde, dass sie so viel wie möglich selbständig erledigen sollten. Mit dem dritten Kind in der Schule ist man da sicher auch ein wenig gelassener, aber eben auch ein wenig, tja, wie soll ich sagen, abgestumpfter. Und nun ist meine Tochter Klein in einer Klasse, in der sehr sehr viele Kinder sind, die nur jüngere Geschwister haben, deren Eltern nun also das erste Mal das Ende der zweiten Klasse und damit den ersten Lehrerwechsel erleben. Und so wunderbar ich es finde, dass sich viele Mütter momentan überschlagen, um der wirklich spitzenmäßigen Lehrerin einen schönen Abschied von der Klasse zu bereiten und ihre tolle Arbeit mit unseren Kindern zu würdigen, irgendwann ist auch mal genug.






Bei uns wurden aus ursprünglich einem Abschiedsfest mittlerweile drei in jeweils unterschiedlichem Rahmen und dazu gibt es selbstredend auch drei Geschenke, natürlich alle von den Kindern selbst gebastelt, also eigentlich von uns Müttern. Die letzten Wochen liefen ungefähr so ab: Mail einer Mutter an den Klassenverteiler, ob es nicht schön wäre, wenn jedes Kind eine, sagen wir mal, Papierblume bastelt, aus der wir dann einen großen Strauß machen. Zwanzig Antworten mit unterschiedlichen Meinungen, Mann, was bin ich froh, dass die Klasse so klein ist, sonst wären es wahrscheinlich zu jedem Vorschlag fünfzig Mails, dabei noch drei Vorschläge, was man auch noch basteln könnte. Alle sind begeistert von den neuen Vorschlägen, kann man ja eigentlich alles auch noch machen, also irgendwie, ja, genau. Nächster Vorschlag, man könnte die Blumen doch im Rahmen eines netten Nachmittags im Biergarten überreichen. Großes Hallo, aber leider kommt noch eine andere Idee um die Ecke, da gibt es doch noch diese schnucklige Waldlichtung, wäre da nicht ein Picknick.... Ich machs kurz, wir machen jetzt einfach ALLES.

Und wie gesagt, so nett ich es finde, dass sich da ein paar Mütter bei uns sehr engagieren, so schade finde ich es, dass es als selbstverständlich vorausgesetzt wird, dass sich alle mit der gleichen Begeisterung beteiligen. Aber wie gesagt, bei mir ist das dritte Kind in der Schule, da ist man nicht mehr ganz so aufgeregt wie beim ersten Mal. Und da ich zur Zeit mit Arbeit überhäuft bin und ich arbeite gern und auch sonst noch ein paar Baustellen gleichzeitig laufen habe, fehlt mir auch schlicht die Zeit und ich merke, wie sich da momentan Gräben auftun.Das ist wohl eines der Grundprobleme, auf die es immer wieder hinausläuft: Vollzeitmütter gegen Teilzeitmütter. Schade, dass an dieser Front so erbittert gekämpft wird, man könnte sich eigentlich so gut gegenseitig unterstützen.






So, auch wenn ich es vielleicht gleich bereue, drücke ich jetzt ganz schnell auf Veröffentlichen, ich weiß schon, dass das ein Reizthema ist, aber es musste jetzt einfach mal raus. Wie steht ihr dazu? Findet ihr nicht auch, dass man sich besser gegenseitig unter die Arme greifen sollte, statt sich zu bekämpfen?

xxx

Karin




Donnerstag, 16. Juni 2016

Durchgebeutelt, aufgenäht


Die letzte Woche habe ich nicht nur sehr viel gelebt geliebt gelacht sollte man ja sowieso immer tun, sondern ich war auch förmlich an der Nähmaschine festgewachsen. Ich habe mir nämlich ganz fest vorgenommen, erst wieder neuen Stoff zu kaufen, wenn ich meine alten Stoffvorräte sichtlich abgebaut habe und daran habe ich die letzten Tage kräftig hingearbeitet man sieht auch schon wirklich Ergebnisse. Allerdings hat doch kein Mensch gesagt, dass ich kein neues Leder kaufen darf, und das habe ich reichlich in letzter Zeit, eher gesagt Kunstleder, wir wollen schließlich keine Tiere leiden lassen. Und daraus nähe ich schon seit einiger Zeit Lederbeutel. Oje, jetzt wirds ganz schwer, Werbung in eigener Sache war noch nie meine Stärke.






Jedenfalls dachte ich mir, die auch mal herzuzeigen (immerhin habe ich hier mal als Nähblog angefangen) und vielleicht auch endlich mal wieder meinen Dawanda-Shop ein bisschen zu pflegen. Also habe ich jetzt endlich einen Anfang gemacht, ein paar der Beutel fotografiert und stelle sie nun nach und nach ein. Eigentlich gibt es auch eine Menge neuer Fotoprints, die ich hoffentlich auch bald neu einstellen werde. Für alle Münchner unter euch gibt es noch eine andere Möglichkeit, meine Sachen zu sehen und zu kaufen natürlich auch, nämlich im Laden vom Kaufhauskollektiv in der Hofstatt Sendlinger Straße. Und wer ganz großes Glück oder Pech? hat, trifft mich auch noch selbst im Laden. Überhaupt lohnt es sich, bei uns vorbeizukommen, vor allem wegen des traumhaft schönen Schmucks, der mich langsam aber sicher in den Ruin treibt :)))

Ja, ich weiß, das ist nun eine ziemlich lahme Eigenwerbung, aber vielleicht geht es euch genauso, ich bin extrem schlecht darin, meine eigenen Produkte anzupreisen. Also deswegen jetzt kurz und bündig: Klickt und kauft!! And now for something completely different...

Vielleicht habt ihr bemerkt, dass ich mein Bloglayout ein wenig verändert habe. Ich überlege sogar, ob ich den Namen ändern soll, denn irgendwie bin ich überhaupt nicht mehr Tausendschön und schon gar nicht Rosenrot. Der Name war ein Schnellschuss vor vielen Jahren, als ich meine ersten Kinderkleider an Läden verkauft habe und mir damals eine Besitzerin sagte, dass schleunigst ein Name her muss, weil sie die Kollektion sonst nicht in den Laden geben kann. Eingefallen ist er mir wie so vieles bei einer Joggingrunde, die ersten Etiketten waren schnell gedruckt und irgendwie bliebs dann dabei. Nun haben sich meine Sachen aber sehr verändert, ich mache viel weniger Kindersachen und viel mehr für Erwachsene und auch meine Kinderkleider sind lange nicht so verspielt wie früher. Außerdem merke ich, dass sich seit meiner Krankheit letztes Jahr viel in mir geändert hat und eigentlich spiele ich schon seit der Wiederaufnahme meines Blogs auch mit dem Gedanken einer Namensänderung. Kennt ihr das auch, dass ihr euch nach einer Zäsur im Leben, sei sie nun positiv oder negativ, verändert wiederfindet? Vielleicht ist Veränderung auch das falsche Wort, schließlich bin ich immer noch die alte, aber ich merke einfach, dass ich andere Prioritäten setze als früher, mir jetzt Dinge wichtig sind, die vorher vielleicht nicht so wichtig waren und umgekehrt.






Das ist nun versehentlich ein sehr nachdenklicher Post geworden, aber es musste doch mal raus. Wie ich jetzt die Kurve zum Dawanda-Shop kratzen soll, weiß ich auch nicht, deswegen wünsche ich euch einfach eine schöne Restwoche!!!

xxx

Karin


zu meinen Lederbeuteln und Fotoprints gehts hier
zum Kaufhauskollektiv gehts hier





Samstag, 4. Juni 2016

in heaven, heute ein wenig dunkel


Eigentlich wollte ich heute nicht schon wieder posten, aber als ich das atemberaubende Berg-und-Himmel-Bild bei der Raumfee gesehen habe und der Text dazu hat mir so sehr aus dem Herzen gesprochen, konnte ich nicht anders und musste noch schnell was zusammenbasteln, also voilà, Gewitterhimmel gestern Abend, ganz schnöde fotografiert vom Supermarktparkplatz nach dem Wochenendgroßeinkauf, man muss halt die Gelegenheit ergreifen, wenn sie sich bietet. Der Mohn geriet mir leider ein bissl unscharf, es windete doch schon arg und keine Minute später öffnete sich der Himmel.

Aber obwohl ich Gewitter über alles liebe, momentan ist irgendwie Schluss mit lustig. Wenn ich daran denke, wie schlimm es andere Menschen gar nicht so weit weg von hier in der letzten Woche getroffen hat, wird mir doch ganz anders und ich frage mich, wie viel davon hausgemacht ist. Und auch wenn ich es vor ein paar Tagen schon einmal geschrieben habe: Hut ab vor all den Leuten, die mit anpacken und selbstlos helfen.






Jetzt versuche ich aber doch, die trüben Gedanken beiseite zu schieben und genieße den Abend, schließlich ist Samstag. Macht es euch schön!

xxx

Karin





verlinkt bei in heaven, wo es noch viele andere tolle Himmelsbilder zu sehen gibt


Ach ja, und vielleicht habt ihr auch bemerkt, dass sich hier optisch was geändert hat. Mehr dazu in den nächsten Posts.



Freitag, 3. Juni 2016

Was hat Allium eigentlich mit Brot zu tun?



Streng genommen gar nichts, aber ich hatte heute beim Ablichten meiner über einen Meter hohen Alliumblüte in der Vase echte Probleme, ein zufriedenstellendes Bild hinzubekommen. Wie ihr wisst, soll bei den Friday Flowers immer auch die Vase mit im Bild sein, und da ich da schon ein paar Mal wieder entlinkt wurde, weil die Vase nicht wirklich zu sehen war, bin ich da jetzt immer sicherheitshalber hundertprozentig.







So eine ellenlange Blume mitsamt Vase einfach auf den Boden stellen wollte ich nicht, das sah mir irgendwie zu banal aus. Hinterm Esstisch steht ein vollgestopftes Bücherregal, da sieht man vor lauter Büchern die Blume nicht mehr. Der Blick von der Küchentheke in den verregneten Garten war mir auch zu unruhig, aber wenigstens hab ich da gesehen, dass ich ja auf dem Gartentisch auch noch einen Schwung Alliumzweige in einer Vase stehen habe, ha, Problem gelöst.

Bei meiner verzweifelten Locationsuche fiel mir das wunderbare Brot auf unsrer Küchentheke ins Auge, das ich gestern im Nachbarort bei einer Art Brot-Startup geholt habe. Wie, was jetzt, Brot und Startup, wie geht das denn zusammen? Die Idee ist eigentlich total einfach: Vor einiger Zeit haben sich hier ein paar junge Biobäcker zusammengetan, die wieder ganz simples Sauerteigbrot auf ganz traditionelle Weise backen wollten, also nix mit vorgefertigter Mischung aus dem Bäckereigroßhandel, künstlichen Treibmitteln oder irgendwelchen Weichmachern, damit das Brot länger frisch bleibt. Und ach, ich bin süchtig nach diesem Brot. Ich esse nicht viel Brot, aber wenn, dann soll es bitte perfekt sein, und das heißt bei einem normalen deutschen Brot für mich leicht feuchter und nicht zu fester Sauerteig und eine schöne dunkle Kruste, auf der man stundenlang rumkauen kann und die fast schon bitter schmeckt. Schon als Kind da gabs ja noch nicht so viele Backmischungen wie heute habe ich am Liebsten die Kruste vom Brot gegessen. Und vor kurzem habe ich die Tochter Groß dabei erwischt, wie sie sich zwei Marmeladenbrote gemacht hat und die Kruste rundrum abgeschnitten hat. Als ich sie gefragt habe, ob sie denn wahnsinnig wäre, das Beste wegzuschneiden, meinte sie, dass sie sich die Kruste bis zum Schluss aufhebt, zum Naschen quasi. Manche Dinge vererben sich wohl.






Aber eigentlich wollte ich doch vom Brot-Startup erzählen. Die haben nämlich zur Finanzierung ihrer Bäckerei eine besondere Art des Crowdfunding betrieben: Man kann bei ihnen sogenannte Genussrechte kaufen, gibt ihnen also eine bestimmte Summe und bekommt im Gegenzug einen Teil der investierten Summe in Brot wieder ausbezahlt. Ich muss wohl nicht extra sagen, dass wir das gemacht haben, ich gebe mein Geld ehrlich lieber so einem kleinen hoffnungsvollen Projekt als es bei Großbanken anzulegen. Offensichtlich denken immer mehr Menschen so, denn vor kurzem konnte die Bäckerei von einem winzigen Lädchen in einen schönen großen Laden mit offener Backstube umziehen. Gibt es bei euch auch solche Projekte? Und wenn ja, wie findet ihr diese Art von Crowdfunding?






So, jetzt aber genug vom Thema abgekommen und noch flugs mein Alliumzweiglein beim Flower Friday von Holunderblütchen verlinkt, wo es wie jeden Freitag viele schöne Blumen zu sehen gibt. Ein schönes Wochenende, meine Lieben!!

xxx

Karin





Donnerstag, 2. Juni 2016

und es regnet und regnet und regnet




Eigentlich wollte ich mich ganz anders aus den Pfingstferien zurückmelden, aber manchmal kommt es doch anders, als man denkt. Ihr habt sicher alle von den schweren Unwettern im Süden Deutschlands gehört und auch wenn wir hier in München nicht selbst betroffen sind, haben wir doch einen gehörigen Schock davongetragen, als wir Montagmorgen die Zeitung aufschlugen und was auf dem Titelbild sahen? Das Unwetter tobte ausgerechnet in der Gegend, aus der mein Mann kommt, am Allerschlimmsten. Ich war selten so erleichtert, meine Schwiegermutter zu erreichen und zu hören, dass es allen in der Familie gut geht. Mit den Sachschäden sieht es allerdings ganz anders aus und die Aufräumarbeiten dauern wohl noch Wochen an. Besonders berührt hat mich, als mir meine Schwiegermutter erzählte, dass im Nachbarort ein ganzer Hang abging und ein Haus fast völlig zerstört hat. An dieser Stelle mal Hut ab vor den vielen Leuten, die unermüdlich geholfen haben, wo gerade Not am Mann war. Aber wie gesagt, mit so traurigen Ereignissen wollte ich mich eigentlich nicht aus den Ferien zurückmelden, aber so tun, als wäre nichts gewesen, wollte ich auch nicht.






Hier haben wir auch schon die ganze Woche mal mehr und mal weniger Dauerregen, aber die Ferien waren dafür wunderschön, obwohl ich eigentlich jeden Tag gearbeitet habe. Ich habe einfach jeden Tag versucht, nach der Arbeit den Alltag auszublenden und mir eine kleine Auszeit zu nehmen, und das kann man mit so wenigen Mitteln. Einen Abend sind wir noch um einen kleinen Weiher in der Nähe spaziert, einmal gab es ein Minipicknick auf einem Aussichtshügel mit traumhaften Bergblick, einmal bin ich für meine abendliche Joggingrunde einfach mal woanders hingefahren, statt eine meiner üblichen Runden hier um die Ecke zu drehen. Was ich dabei ganz erstaunt festgestellt habe, ist, dass sich der ganze Haushalt und die Kocherei trotzdem noch ganz gut unterbringen ließ. Und da fragt man sich natürlich, warum man das nicht viel öfter macht. 






Macht ihr das ab und zu, so eine Miniauszeit vom Alltag? Wenn ja, was macht ihr am Liebsten? Und ich gönn mir jetzt eine ganz besondere Auszeit und fahre in den Baumarkt, ich habe nämlich vor, am Wochenende mein Arbeitszimmer zu streichen.

xxx

Karin