Hallo und guten Morgen meine Lieben,
obwohl das für mich als Münchnerin jetzt naheliegend wäre, mache ich jetzt zur Halbzeit keinen Wiesnpost mit schmissigen Dirndl-, Lebkuchenherz- und Kettenkarussellbildern, einfach, weil ich schon seit vielen Jahren nicht mehr auf der Wiesn war (kein Witz).
Nicht, weil ich es dort so furchtbar finde - das kann ich offen gestanden nach so vielen Jahren Abstinenz gar nicht beurteilen, aber es treibt mich eben auch nicht unbedingt hin. In Bierzelten sitze ich nicht wirklich gerne und Bier trinke ich auch nicht so gerne. In der Achterbahn und im Kettenkarussell wird's mir schlecht. Wegen Höhenangst kann ich auch nicht unbedingt ins Riesenrad steigen. Immerhin fahre ich für mein Leben gern Autoscooter, aber das kann man wesentlich kommoder (und auch preiswerter) auf der Auer Dult.
Nun aber doch ein paar Gedanken zu diesem größten Volksfest der Welt, das man in dieser Stadt miterlebt, egal, ob man hingeht oder nicht. Ich garniere das jetzt einfach mit ein paar netten Bildchen, die Euch hoffentlich gefallen, aber nichts mit dem Thema zu tun haben.
Was ich überhaupt nicht verstehe, ist dieser Dirndl- und überhaupt Trachtenzwang, der die letzten Jahre aufgekommen ist. Für alle, die nicht hier wohnen: Es gibt hier zwar das ganze Jahr über Trachtengeschäfte, aber in den letzten beiden Wochen vor Wiesnbeginn und natürlich auch während der Wiesnzeit verkauft selbst der letzte Straßenbahnkiosk noch ein Dirndl-to-go. Spätestens ab dem Donnerstag vor Wiesnbeginn rennen hier plötzlich alle in Dirndl und Krachlederner rum
(sonst eher selten im Straßenbild), inklusive der Touristenmassen. Man fühlt sich wie auf einem Kostümfest mit teilweise aberwitzig daneben geratenen Verkleidungen, so ein Dirndl steht einfach nicht jedem. Ich beispielsweise würde nie eins anziehen, zu groß, zu dünn, zu wenig Holz vor der Hüttn. Aber mittlerweile hat man schon das Gefühl, ohne Tracht gar nicht hingehen zu dürfen.
In meiner Jugend
(oje, das hört sich jetzt so nach so schrecklich lang her an) war es übrigens angesagt, in den coolsten Klamotten überhaupt auf die Wiesn zu gehen. Tracht trug nur der entfernte Großonkel mit Jagdschein, der allen peinlich war.
Jetzt schweife ich aber doch lieber von der Wiesn ab und erzähle Euch von dem Abbruchhaus, das hier auf den Bildern zu sehen ist. Es liegt an meiner Joggingstrecke und schon seit Jahren sehe ich es zunehmend verfallen. Schade eigentlich, inzwischen ist es leider so runtergekommen, das man es wirklich nicht mehr erhalten kann. Ich habe mir immer ganz gerne vorgestellt, wie ich es wieder herrichte und bewohne......Bevor es nun endgültig zusammenbricht, wollte ich es doch noch einmal fotografieren.
Ach, und ist eigentlich jemandem mein neues Layout aufgefallen? Da es bei mir momentan ziemlich rundgeht, hatte ich irgendwie das Bedürfnis nach einem klareren Blogdesign. Kennt Ihr solche Stimmungen? Und gefällt es Euch denn?
Bevor ich jetzt noch ein eigenartiges Thema anfange (der Herbst bringt einen in seltsame Stimmungen), wünsche ich Euch allen ein schönes Wochenende! Lasst es Euch gutgehen!
Karin