Dienstag, 28. April 2015

Eins zwei drei im Sauseschritt...



.... läuft die Zeit, wir laufen mit (Wilhelm Busch)

So in etwa erging es mir die letzten Wochen, schöne und auch weniger schöne Ereignisse haben mich durchs Hamsterrad laufen lassen und schwuppdiwupp, waren vier Wochen rum und nix gepostet. Auf die weniger schönen Dinge will ich jetzt gar nicht genauer eingehen, zu den schöneren Dingen gehört, dass wir wieder einen Popupstore mit dem Kaufhauskollektiv haben, und zwar diesmal in der Hofstatt in der Sendlinger Straße. Und auch wenn ich erst in ein paar Wochen dabei sein werde, bedeutet das vorproduzieren vorproduzieren vorproduzieren.....






Und überhaupt, die Zeit, davon hab ich immer zu wenig. Da es euch wahrscheinlich nicht anders geht, wollte ich mal wissen, wie ihr das so macht mit eurer Zeit. Als berufstätige Mutter von drei Kindern mit dementsprechend großem Haushalt, einem Mann, der nie da ist, keinen helfenden Großeltern und auch noch einem gewissen Bedürfnis nach Sozialkontakten habe ich eigentlich ständig das Gefühl, überall nur hinterherzurennen. Kennt ihr das auch?

Die letzten Wochen habe ich mir ein paar grundsätzliche Gedanken darüber gemacht, wie ich meine Zeit besser einteilen kann oder besser gesagt, auf was ich verzichten kann. Meine drei wichtigsten Punkte dabei waren:

Ich muss nicht mehr für jedes Sommerfest einen Kuchen backen und mich dann auch noch ans Buffet stellen, um zu helfen. Bisher habe ich nämlich immer zu den Leuten gehört, die sich sofort für solche Dienste einteilen lassen. Wenn ich allein die Zeit zusammenrechne, die ich in meinem Leben auf Kindergartenfesten mit geholfen habe, komme ich wahrscheinlich auf mehrere Tage. Also: lieber nur ab und zu mit helfen, dafür dann aber richtig, sprich, vielleicht Kuchen und Antipasti machen, beim Auf- und Abbauen helfen und auch noch Abspülen. Bei allen anderen Festen ohne schlechtes Gewissen in Ruhe mit meinen Freundinnen quatschen und genießen.

Brauch ich wirklich einen perfekten Garten oder ist mir der ungepflegte Garten nur vor meinen Nachbarn peinlich? Ok, das ist jetzt ein sehr persönlicher Punkt, aber ich denke, jeder hat da so seinen eigenen privaten Zeitfresser, die eine Sache, in die viel Zeit investiert wird, ohne dass jemals etwas sinnvolles oder gar beglückendes rauskommt.

Bei mir ist das eben der Garten. Im Laufe der Jahre musste ich mir doch eingestehen, dass ich nicht zur Gärtnerin geboren bin. Ich habe, äh hätte, zwar gerne einen schönen Garten, aber ich besitze weder gärtnerische Begabung noch macht es mir sonderlich viel Spaß. Die letzten Jahre habe ich unheimlich viel Zeit in die Ein- und Ausbuddelei von irgendwelchen Pflanzen investiert, die ich mal in Gärtnereien mitgenommen habe, weil ich sie so schön fand und dann an die falsche Stelle gepflanzt habe. Jetzt habe ich einen Plan meines Gartens gemacht, bin damit in die Gärtnerei und habe mich beraten lassen, was wo gut wächst. Dann wurde so gut wie alles Alte rausgerissen und neue, pflegeleichte und trotzdem wunderschöne Stauden eingesetzt (da sind sie auch geblieben, die vier Wochen blogfrei), davon gibt es nämlich eine ganze Menge, wenn man nur mal Profis danach fragt. Jetzt ist das Ganze nicht mehr so arbeitsintensiv wie bisher und sieht auch noch besser aus.







Und ich mache mir wieder einen Wochenplan, was ich wann koche. Dann wird ein Einkaufszettel gemacht, was für welches Essen gebraucht wird und VOR dem Einkauf nachgesehen, ob noch alle Grundnahrungsmittel wie Salz, Öl, Butter vorhanden sind. Ein Großeinkauf pro Woche hat sich bei der Größe und dem Fressvolumen meiner Familie als utopisch herausgestellt und außerdem will ich nicht am Freitag das welke Gemüse vom Montag essen. Aber einmal die Woche groß und ein zweites Mal ein wenig kleiner, damit kommt man ganz gut hin und am Freitag ist hier ein herrlicher Wochenmarkt, mit dem ich mich (und die Tochter Klein) nach dem Grundnahrungsmitteleinkauf im Supermarkt belohne. Nebenher hat das den schönen Effekt, dass die Familie einmal pro Woche zusammensitzt und jeder kann seine Essenswünsche äußern.






Wie sieht es bei euch aus? Was ist euer wunder Punkt, in den ihr viel Zeit investiert, obwohl ihr eigentlich gar keine Lust dazu habt? Habt ihr auch ständig das Gefühl, zu wenig Zeit zu haben? Und was tut ihr dagegen? 

Übrigens: die Bloggerei gehört nicht zu den Dingen, die ich als unnötige Zeitfresser sehe. Ich versuche eben nur gerade, mir mehr Zeit dafür freizuschaufeln :)

xxx

Karin



16 Kommentare:

  1. Ich sehe schon, du bist auf einem guten Weg. Nicht mehr überall helfen wollen, das ist doch schon mal klasse.
    Meine Monster sind schon groß, die bekochen sich inzwischen selber. Ich muss nur zusehen, das genug essbares da ist. Mein Zeitfresser ist tatsächlich die Blogs besuchen. Aber das ist auch etwas das schön ist.
    Ich wünsche dir viel Erfolg mit dem Shop.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  2. Ich nehme mir jede Woche einen halben Tag für mich und meine Hobbies. Einen halben Tag nur für mich - damit ich zu meiner Zeit für mich komme. Dann habe ich nicht mehr den Eindruck, nie Zeit für meine Bedürfnisse zu haben.
    Einmal die Woche fett einkaufen, wie du es schon machst, ist für mich dad A und O. Ich hasse einkaufen, und studieren, was ich kochen möchte...
    Solange ich mich in meinen vier Wänden und in meinem Garten wohl fühle, ist alles gut. Und die Nachbarn sind nette Menschen mit anderen Prioritäten ;)
    Herzlichst
    yase

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  3. Ach Karin...du sprichst mir aus der Seele...Bei meinen beiden Großen habe ich auch an jedem Kuchenverkaufsstand gestanden...bei der Jüngsten habe ich das nicht mehr gemacht...In meinem Garten habe ich die akkurate Bepflanzung aufgegeben und erfreue mich am wilderen Wuchs...die Fenster lasse ich auch schon mal ungeputzt...oder vom Fachmann verschönern...Ich habe einfach festgestellt, dass es mir und meiner Umgebung besser geht, wenn ich mehr Zeit für mich...und damit verbunden...gute Laune habe. Ich mag einfach nicht mehr so durch den Alltag hetzen. Ein klein wenig entspannt sich hier nun auch die Lage, weil die Kinder einfach größer und selbständiger werden. LG Lotta.

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    1. Liebe Lotta, mir gings ganz genauso wie dir, beim dritten Kind lässt die Bereitschaft, sich für jeden Dienst einspannen zu lassen, deutlich nach. Du hast so recht, wenn man sich ein wenig mehr Ruhe gönnt, ist man einfach insgesamt viel entspannter. Und meine Fenster werden übrigens auch sehr selten geputzt, lach.
      Liebe Grüße, Karin

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  4. Liebe Karin!
    Ich bin zwar vergebe, habe jedoch keine Kinder, lebe in einer knapp über 50m² großen Mietwohnung und kümmere mich um den doch sehr überschaubaren Garten drum herum und selbst ich habe ständig zu wenig Zeit und bin eigentlich immer im Stress. Wenn ich aber wieder daran denke, dass es auch Menschen wie dich gibt, mit Kindern, Haus, berufstätig, Garten und alles drum herum - hab ich fast Angst davor, wenn das mal auf mich zu kommt. Aber so hat alles seine schlechte und guten Seiten. ;)
    Schön zu lesen, dass das Bloggen nicht zu den unnötigen Lasten zählt ;D
    Hab noch eine schöne Restwoche. <3lichst, Martina

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    1. Liebe Martina,
      hilfe, ich wollte keineswegs Leute, die keine Kinder und einen damit verbundenen größeren Haushalt haben, herabsetzen. Wie ich geschrieben hab, jeder hat so seinen persönlichen Zeitfresser, und ein anstrengender Job kann einen ganz genauso stressen. Dir auch eine schöne Restwoche, Karin

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  5. Liebe Karin,
    ein interessanter Post. Mein größter Zeitfresser war der Fernseher. Den haben wir vor 2 1/2 Jahren abgeschafft und er fehlt mir überhaupt nicht und auf einmal hat man so viel Zeit, weil man nicht noch etwas unbedingt schauen muss. Genial :)
    Liebe Grüße
    Fanny

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  6. Erst einmal: Schön, dass du wieder da bist, habe dich & deine Posts sehr vermisst, bin aber etwas schreibfaul, weil mich unsere drei Senioren (102,91,86) ganz schön auf Trab halten ( und auch viel Platz im Kopf beanspruchen vor lauter Für & Wider ).
    Womit ein Zeitfresser bei mir schon deutlich wird...
    Ansonsten kann ich mich ja gar nicht mit dir vergleichen: keine hungrigen Kinder im Haus, ein Mann, der immer da ist und täglich einkauft & kocht, ein Garten, der eingewachsen ist ( und wo im Moment nur dem Buchsbaumzünsler Einhalt geboten werden muss ). Und das Enkelkind einmal in der Woche betreuen ist eine Wohltat für mich und den Mann.
    So geht es mir auch mit dem Bloggen: Posts schreiben hat sich inzwischen als die beste Ablenkung von Gedankenkarussells herausgestellt, vor allem die Great-Women-Serie, viel besser als nähen.
    Was auf der Strecke bleibt ist das Aufräumen meines Nähzimmers ( mein Mann titulierte es jetzt als Räuberhöhle ), andere Renovierungsprojekte und auch schon mal Sozialkontakte. Aber ich habe auch keine Lust, immer all das Elend ausführlich zu erzählen.
    Ich mache mir aber momentan GAR KEINE Pläne, denn ich habe mein ganzes Leben bisher verplant gehabt, das will ich für den kläglichen Rest nicht mehr. Aber deine Ansätze scheinen mir schon mal gut zu sein, was Garten & Essensplan anbelangt. Geholfen hat in dieser Hinsicht bei uns damals das Einbeziehen der Kinder ins Kochgeschehen...
    Ich hoffe, du kannst dich aus all den weiblichen Fallstricken etwas lösen!
    Alles Liebe!
    Astrid

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    1. Liebe Astrid,
      wie du das alles schaffst, ist mir sowieso ein Rätsel und du weißt, dass ich dich für das alles maßlos bewundere. Für mich sind die Sozialkontakte allerdings sehr wichtig, eben weil es mal nicht nur um die eigene Suppe geht sondern auch um die der Anderen. Und deine Formulierung mit den weiblichen Fallstricken trifft das Ganze auf den Punkt, ich kenne nämlich keinen einzigen Mann, der sich wegen solchen Dingen so stresst wie Frauen....
      Liebste Grüße,
      Karin

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  7. Hallo Karin,
    ich frage mich auch immer wieder, wo die Zeit geblieben ist. Das ist von Woche zu Woche unterschiedlich, mal Fernsehen, mal Fahrdienste (total nervig), mal das bloggen... Die Fahrdienste und das ewige Warten nerven mich genauso wie das ständige aufräumen, weil ich es nicht haben kann, wenn alles herum liegt, während die anderen das absolut nicht so sehen. Viel Zeit bleibt hier auch auf der Strecke für das ständige fahren in die große Stadt, da ist hin und zurück eine Stunde nur Fahrtzeit dahin. Aber die Teenies haben nie zur gleichen Zeit am Nachmittag frei, dass bedeutet mit dem einen Donnerstags zum Kiefi und die Andere Freitags, das ist der reinste Zeitverlust und der nervt mich gewaltig....
    Aber zum Glück gibt es ja auch Zeiten wo alles ganz easy ist und man auch mal entspannen kannn.
    Ich wünsch' Dir auf alle Fälle ruhigere Zeiten
    LG
    Manu

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    1. Liebe Manu,
      oje, die Fahrdienste, über die hätte ich beinahe auch noch geschrieben. Allerdings habe ich die vor ein paar Jahren schon drastisch reduziert, deswegen sind die bei mir nicht mehr ganz so aktuell. Aber du sagst es, es gibt immer ruhigere Zeiten und dann geht wieder alles drunter und drüber.
      Ganz liebe Grüße,
      Karin

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  8. Ui, die Zeitfresser... böse, böse ... musste schmunzeln mit deinem Garten, so ähnlich erging es mir auch und ich habe im letzten Jahr schon angefangen dort zu reduzieren und dieses Frühjahr erstmalig gemerkt, dass die Gartenarbeit ratzfatz erledigt war. Meine Zeitfresser sind momentan allerdings eher unausgewogene berufliche Situationen, die zu mehr Arbeitsstunden führen und ich da in einen Strudel reingekommen bin, an dem es auch mal gilt Nein zu sagen. Mein Überstundenkonto platz aus allen Nähten und schreit danach schlanker werden zu wollen-so ist dein Post jetzt für mich ein Fingerzeig auf meine Zeitfresser gewesen den ich dankbar annehme ;) denn deine Zeilen habe mich nachdenken lassen. Manchmal braucht es eben einen Stupps von außen :))
    Hab einen feinen Wochenteilertag-schön wieder von dir zu lesen!
    LG, Lilli

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  9. Liebe Karin,
    Du sprichst mir aus der Seele. Genau aus diesen Zeitfressergründen hat mein Blog das gesamte letzte Jahr sehr gelitten! :(
    Auch ich bin dabei mich neu zu sortieren: so kann ich nun bald auch endlich meinen Posten im Vorstand unseres Kindergartens abgeben! (Yipiiieh!!!!) Das war mein größter Zeitfresser, dem ich auch nur zu verdanken habe, weil ich nicht "Nein" sagen kann!:)
    Das mit dem Garten kenne ich auch, wobei ich den ja vermutlich auch bald umzugsbedingt los bin! :) Ich bin leider auch kein Gärtnertalent! :(
    Das mit dem Essensplan sollte ich auch wieder einführen. Ich habe es mal eine zeitlang gemacht und da lief alles viel besser! :)
    Klem
    Alice

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    1. Liebe Alice,
      ich hab mit dem Essensplan auch schon positive Erfahrungen gemacht, aber irgendwie haben sich dann wieder alte Gewohnheiten eingeschlichen. Jetzt läuft's aber wieder gut und ich bin schwer konsequent. Wie sieht's eigentlich mit der Häusersuche aus? Ich hab leider in letzte Zeit von gar nix gehört, aber hier in meiner Ecke (du weißt ja jetzt, wo ich genau wohne) sind die Preise die letzten Jahre auch so exorbitant gestiegen, dass das Meiste sowieso unerschwinglich ist. Ich hör mich aber weiter um!
      Liebste Grüße,
      Karin

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  10. Ach liebe Karin,
    Du sprichst ein ganz wichtiges Thema an!!
    Ja, die gute Zeit, die rennt mir auch immer weg. Im Moment besonders. Darunter leidet leidet auch ein bisschen das Bloggen. Ich schaffe es einfach nicht mehr so wie früher.
    Wie gut, wenn ich da lese, dass es Dir ganz genau geht. :-)
    Meine Schwester hat mal in der Sendlingerstraße in München gewohnt. Damals gab es das Kaufhauskollektiv aber noch nicht, glaube ich.
    Ich wünsche Dir ein frohes und fleissiges Schaffen - und stress Dich nicht so sehr. Ich versuche es im Moment auch nicht.
    Liebe Grüße sendet Dir
    ANi

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  11. meine tochter ist ja schon längst erwachsen, aber ich gestehe, dass ich eine kuchenback-standbetreuerin-schülerlotsen-etc-verweigerin war. zu elternabenden hab ich den mann geschickt und wenn es gar nicht anders ging, hab ich kuchen gekauft. das geht nämlich auch! ich war damals voll berufstätig, es wurde aber erwartet, dass man gefälligst alle mitzumachen hatte. ohne mich! schwieriger war es schon mit der essenzubereitung, weil alle hunger hatten, wenn sie von der schule bzw arbeit kamen. so gab es häufiger einfach mal pizza, nudeln oder einen salat vom imbiss und am wochenende wurde dann richtig gekocht. geschadet hat das keinem von uns. ich musste mir auch irgendwann mal eingestehen, dass ich nicht perfekt sein kann - das hat gedauert, aber es war eine richtige erleichterung.
    liebe grüße von mano

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