In letzter Zeit habe ich die faulen Herbstabende genutzt, um Hüllen für neue Sternenkissen zu stricken, ich hatte ja fest vor, endlich mal eine nicht rosafarbene Version zu machen et voilà, das kann ich auch! Hätte man gar nicht gedacht, oder? Und zur Feier des Tages wandern sie auch gleich noch in den
Shop.
Da ich jetzt furchtbar viele Bilder habe, aber schlecht eine ganzen Post lang über die Freuden des abendlichen Strickens schreiben kann
das ginge natürlich schon, ich stricke nämlich ausgesprochen gerne, schreibe ich heute mal über ein ganz anderes Thema, nämlich die liebe Ordnung. Da heute doch glatt mal ein klitzekleines bisschen meines Wohnzimmers zu sehen ist, kam ich beim Fotografieren über das Thema ins Grübeln. Auf vielen Blogs sind ja ganz wunderbar aufgeräumte Zimmer zu sehen, oft noch mit wunderbar aufgeräumten Menschen darin. Das das alles nicht gerade der Realität entspricht, wissen wir alle, und dass es sehr sehr viel Arbeit bedeutet, alles immer so herzurichten, wissen wir auch. Ich will in Blogs auch gar nicht die Realität sehen, sondern freue mich einfach über schöne Bilder und Anregungen.

Aber neben den schönen Wohnzimmern, Küchen, Kinderzimmern gibt es ja immer noch die ganz üblen Ecken im Haus, Achtung, jetzt kommt's, wie zum Beispiel den Keller. Oder den berüchtigten Schrank unter der Spüle. Da rümpelt sich gerne so einiges zusammen, alle, die Kinder haben, kennen sicher die Berge an ausrangierten Kinderklamotten, altem Spielzeug, Bilderbüchern, Sportgeräten. Das wandert dann alles in den Keller und leider auch in den Hinterkopf, wo es lauert und sagt 'heb mich auf, vielleicht kannst Du mich noch mal brauchen'. Leute, nach drei Kindern sag ich euch eins: Ihr braucht es nie. Das einzige, was es mit euch macht, ist ein schlechtes Gewissen, weil die Berge wachsen und wachsen und ihr ständig denkt, das es jetzt doch endlich an der Zeit für einen Flohmarktstand wäre. Und vor dem steht natürlich auch ein gewaltiger Schweinehund.

Im Laufe der Zeit habe ich mir angewöhnt, sehr schnell und sehr radikal auszusortieren. Natürlich bin ich dabei nicht herzlos, Dinge wie die ersten Schuhe, die liebsten Kuscheltiere und Bilderbücher und ein paar absolute Lieblingskleidungsstücke wurden natürlich aufgehoben
(Tochter Groß hat ein Rosenkleid, das sie mit zwei Jahren bis zum Gehtnichtmehr trug, an die Wand gehängt) und auch die schönsten Kinderkunstwerke werden in einer Kiste verwahrt, ein paar besonders schöne hängen bei uns auch zwischen echter Kunst an der Wand. Aber beim Rest habe ich die Erfahrung gemacht: Was nicht sofort entsorgt wird, verstaubt unnötig im Keller. Und wächst im Inneren zu einem immer größeren schlechten Gedanken namens 'ich müsste jetzt endlich mal...' heran. Unnötig, belastend, überflüssig.
Wer die Gelegenheit hat, kann einen Flohmarktstand machen, wo aber erfahrungsgemäß nur ein Bruchteil weg geht. Und natürlich gibt es noch Internetportale, wo man die Sachen einstellen kann, aber ich persönlich finde das zu mühsam und im Endeffekt ist der Aufwand größer als die paar Euro, die man bekommt.
Wenn ihr Leute im Bekanntenkreis habt, die etwas brauchen können, nur zu, verschenkt großzügig, es tut in der Seele gut und macht den Kopf frei. Es gibt so viele hilfsbedürftige Menschen, gerade in Flüchtlingsheimen herrscht bittere Not. Wenn ihr keine Anlaufstelle in der Nähe habt, nehmen oft kirchliche Einrichtungen Sachen an und leiten sie weiter. Und es gibt auch noch mehr Kinderheime, als man denkt.
Wie macht ihr es mit ausrangierten Sachen? Hebt ihr eher auf oder entsorgt ihr schnell?
xxx
Karin